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MBO2BIM – Digitalisierung der Musterbauordnung: Aufbereitung für BIM-basierte Prüfwerkzeuge

05.07.2021

Mbo2bim

Vor einigen Monaten startete gemeinsam mit der Stadt Hamburg ein vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) gefördertes Forschungsprojekt zur Digitalisierung der Musterbauordnung (MBO). Es soll eine digitale und herstellerneutrale Prüfung von BIM-Modellen ermöglichen, welche im Rahmen eines BIM-basierten Antrags- und Genehmigungsverfahrens die fachliche Prüfung auf Behördenseite erleichtert, sowie aber auch den Bauantragsteller in die Lage versetzt, eine gleichwertige Vorprüfung vorzunehmen.

Teammitglieder:innen des IIB sind die wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen André Vonthron, Marcel Stepien und Angelina Aziz. Weitere Informationen und Details zum Projekt erhalten wir in einem Gespräch mit André Vonthron.

Was wollt ihr mit dem Projekt erreichen?

André: Gesamtziel des Projektes ist es, den Prozess des Bauantrags- und Genehmigungsverfahrens zu optimieren und zu digitalisieren. Neben der formellen Prüfung- also, ob alle Unterlagen vollständig vorhanden sind- gibt es im Genehmigungsverfahren die materielle Prüfung, in welcher überprüft wird, ob alle Information mit der Bauordnung konform sind.

In Zukunft sollen Vorschriften des Bauordnungsrechts als digitale Prüfregeln in einer offenen und herstellerunabhängigen Regelsprache über ein Bauportal zur Verfügung gestellt und auf Seiten des Bauantragstellers, sowie auf Behördenseite eingesetzt werden. Die Prüfung läuft somit auf beiden Seiten mit den gleichen Regeln und Grunddaten ab. Der Antragsteller kann die Qualität des einzureichenden Modells vorprüfen und Korrekturen vornehmen. Dadurch werden unnötige Iterationsschritte vermieden und es gibt weniger Kommunikationsaufwand auf der Behördenseite bis zum Genehmigungsverfahren. Im Rahmen des Projekts werden ausgesuchte Prüfregeln aus der Musterbauordnung prototypisch in einem digitalen Format umgesetzt.

Wie läuft das genau ab?

André: Kurzgefasst: Analyse, Informationsanforderungen, Regelerstellung, prototypische Umsetzung und Evaluierung.

Im Rahmen des Projekts wurde ein Expertenkreis mit Vertretern aus verschiedenen Bundesländern gebildet, mit denen regelmäßig ein Austausch der Ergebnisse stattfindet. Der erste Schritt ist die Analyse der Paragrafen in der Musterbauordnung. Im Anschluss werden diese formalisiert, indem die auf ein Bauteil übertragbaren Anforderungen ausgearbeitet und die Prüfabläufe in regelbasierte Prüfoperationen überführt werden. Die entwickelten Prüfregeln werden dann in einer prototypischen Applikation validiert und demonstriert. Aber nicht alle Bereiche der Musterbauordnung sind direkt auf ein Modell anwendbar, sondern besitzen Ermessensspielräume. Da der Computer nur eindeutig prüfen kann, besteht die Herausforderung darin, exakte Regeln zu definieren. In diesen Fällen müssen verschiedene Varianten und Randbedingungen in den Diskurs gebracht werden.

Zusätzlich zum Projekt und im Rahmen von buildingSMART Deutschland gründen die Stadt Hamburg und die RUB einen „Round Table zur Digitalisierung der Musterbauordnung“. Das Thema wird dort weiter ausgetragen und auf nationaler Ebene in den Diskurs gebracht. Hier gibt es insbesondere die Möglichkeit, sich auch mit anderen Fachgruppen auszutauschen, welche sich beispielsweise mit Brandschutzthemen im BIM-Prozess beschäftigen.

Andre Vonthron, M. Sc. (more...)
Marcel Stepien, M. Sc. (more...)
Angelina Aziz, M. Eng. (more...)

Mbo2bim

Vor einigen Monaten startete gemeinsam mit der Stadt Hamburg ein vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) gefördertes Forschungsprojekt zur Digitalisierung der Musterbauordnung (MBO). Es soll eine digitale und herstellerneutrale Prüfung von BIM-Modellen ermöglichen, welche im Rahmen eines BIM-basierten Antrags- und Genehmigungsverfahrens die fachliche Prüfung auf Behördenseite erleichtert, sowie aber auch den Bauantragsteller in die Lage versetzt, eine gleichwertige Vorprüfung vorzunehmen.

Teammitglieder:innen des IIB sind die wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen André Vonthron, Marcel Stepien und Angelina Aziz. Weitere Informationen und Details zum Projekt erhalten wir in einem Gespräch mit André Vonthron.

Was wollt ihr mit dem Projekt erreichen?

André: Gesamtziel des Projektes ist es, den Prozess des Bauantrags- und Genehmigungsverfahrens zu optimieren und zu digitalisieren. Neben der formellen Prüfung- also, ob alle Unterlagen vollständig vorhanden sind- gibt es im Genehmigungsverfahren die materielle Prüfung, in welcher überprüft wird, ob alle Information mit der Bauordnung konform sind.

In Zukunft sollen Vorschriften des Bauordnungsrechts als digitale Prüfregeln in einer offenen und herstellerunabhängigen Regelsprache über ein Bauportal zur Verfügung gestellt und auf Seiten des Bauantragstellers, sowie auf Behördenseite eingesetzt werden. Die Prüfung läuft somit auf beiden Seiten mit den gleichen Regeln und Grunddaten ab. Der Antragsteller kann die Qualität des einzureichenden Modells vorprüfen und Korrekturen vornehmen. Dadurch werden unnötige Iterationsschritte vermieden und es gibt weniger Kommunikationsaufwand auf der Behördenseite bis zum Genehmigungsverfahren. Im Rahmen des Projekts werden ausgesuchte Prüfregeln aus der Musterbauordnung prototypisch in einem digitalen Format umgesetzt.

Wie läuft das genau ab?

André: Kurzgefasst: Analyse, Informationsanforderungen, Regelerstellung, prototypische Umsetzung und Evaluierung.

Im Rahmen des Projekts wurde ein Expertenkreis mit Vertretern aus verschiedenen Bundesländern gebildet, mit denen regelmäßig ein Austausch der Ergebnisse stattfindet. Der erste Schritt ist die Analyse der Paragrafen in der Musterbauordnung. Im Anschluss werden diese formalisiert, indem die auf ein Bauteil übertragbaren Anforderungen ausgearbeitet und die Prüfabläufe in regelbasierte Prüfoperationen überführt werden. Die entwickelten Prüfregeln werden dann in einer prototypischen Applikation validiert und demonstriert. Aber nicht alle Bereiche der Musterbauordnung sind direkt auf ein Modell anwendbar, sondern besitzen Ermessensspielräume. Da der Computer nur eindeutig prüfen kann, besteht die Herausforderung darin, exakte Regeln zu definieren. In diesen Fällen müssen verschiedene Varianten und Randbedingungen in den Diskurs gebracht werden.

Zusätzlich zum Projekt und im Rahmen von buildingSMART Deutschland gründen die Stadt Hamburg und die RUB einen „Round Table zur Digitalisierung der Musterbauordnung“. Das Thema wird dort weiter ausgetragen und auf nationaler Ebene in den Diskurs gebracht. Hier gibt es insbesondere die Möglichkeit, sich auch mit anderen Fachgruppen auszutauschen, welche sich beispielsweise mit Brandschutzthemen im BIM-Prozess beschäftigen.

Andre Vonthron, M. Sc. (more...)
Marcel Stepien, M. Sc. (more...)
Angelina Aziz, M. Eng. (more...)